Als Autorin oder Autor ist man seine eigene kleine „Firma“. Und zu einer erfolgreichen Firma gehört auch ein starker Vertrieb, selbst wenn man eine Agentur hat. Netzwerken kann einen zudem immer weiterbringen – egal, mit wem man sich aus der Branche unterhält.
Leipzig, Frankfurt und Bologna: Wo kann ich am besten Kontakte knüpfen?
Das weiß man vorher nie so genau. In Frankfurt sind die meisten aus der Branche unterwegs. Also ist die Chance dort wesentlich höher. Gleichzeitig kann man dort aber auch schnell in der Masse untergehen. Man findet also für alles ein für und wider. Aber klar ist: je öfter man unterwegs ist, desto höher die Chance auf neue Kontakte.
Wie bereite ich mich auf die Buchmesse vor?
ch war vor Kurzem mit nicht ganz optimalen Schuhen auf der Spielwarenmesse und hatte danach echt Muskelkater in den Beinen. Von dem her finde ich den Tipp mit den bequemen Schuhen, die trotzdem noch einigermaßen seriös aussehen, wirklich wichtig. Schließlich ist man auf Messen oft den ganzen Tag unterwegs. Zudem macht es Sinn sich im Vorfeld zu überlegen, warum man auf die Messe geht und was man erreichen möchte. Das kann man dann auch hinterher kurz reflektieren. Visitenkarten finde ich auch immer sehr hilfreich. Außerdem sollte man sich informieren, wo welche Verlage sind, die man gerne besuchen möchte. Und natürlich, ob es spannende Vorträge für Autorinnen und Autoren gibt. Wenn man bereits Kontakte zu anderen aus der Branche hat, ist es sinnvoll im Vorfeld Termine zu vereinbaren. Puh, es gibt wirklich viel zu bedenken bei so einer Messe … Aber wenn man das erste Mal da ist, sollte man sich auch einfach ein bisschen treiben lassen. Sich nach der Buchmesse einen Tag Pause einzuplanen, kann ich auch empfehlen. Ich bin da immer ziemlich platt.
Welche Möglichkeiten habe ich auf der Messe mit anderen Buchmenschen in Kontakt zu treten?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vom langsamen Anschleichen über Anspringen bis zu einfach hingehen und ansprechen ist alles dabei. Ich kann Letzteres empfehlen. 😉
Do´s and dont´s bei Kontakten an den Verlagsmesseständen.
Aus dem Schreibkästchen geplaudert: Wie konntest du die Buchmessen bisher für deine Laufbahn als Autorin nutzen?
Ohne die Buchmessen wäre meine Laufbahn vermutlich vertrocknete Erde. Ich habe superliebe Menschen aus der Branche kennenlernen dürfen, mit denen ich mittlerweile zusammenarbeite oder mich gerne austausche.
Deine Tipps für Autoren und Autorinnen, die vielleicht ein bisschen schüchtern sind?
Ich war mittlerweile auf vielen Buchmessen und habe einige Gespräche geführt. Das wird mit der Zeit einfacher. Deshalb ist einer meiner Tipps, es immer wieder aufs Neue zu versuchen. Natürlich hatte ich auch Gespräche, bei denen ich mir vorher oder danach ein Loch im Boden gewünscht hätte, aber das ist nun mal das Risiko, das man eingehen muss, wenn man einen großen Traum hat. Ich reflektiere daher viel und überlege mir nach Gesprächen oft, was gut und was nicht so gut war. Ich muss mich aber auch immer wieder aufs Neue überwinden, dann hilft mir immer der Gedanke: Was würde im Worst Case passieren und was im Best Case? Dann stelle ich in der Regel fest, dass der Best Case wesentlich verlockender als Worst Case wahrscheinlich ist. Wenn man sich trotzdem noch unsicher fühlt, kann man sich vorher ein paar Notizen machen, was man gerne sagen möchte.
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